Als Rockmusik wird eine Musikrichtung bezeichnet, welche sich in den späten 1960er Jahren aus einer Mischung aus Rock ’n Roll der späteren 50er und früheren 60er Jahre sowie weiteren Musikrichtungen wie beispielsweise Beatmusik oder Blues entwickelt hat. Heutzutage erfreut sich die Rockmusik einer konstant großen Fangemeinde was vor allen durch die in den 90ern stattgefundene Retrowelle liegt, die Elemente der Rockmusik seit Beginn der Musikrichtung vereint. Entsprechend findet man auch online immer mehr Rockmagazine, die Rockmusiker und ihre Bands vorstellen sowie Fanartikel verkaufen.
Inhaltsverzeichnis
Die 1950er Jahre
Die generelle Musikrichtung des Rock geht auf den Rock ’n‘ Roll zurück, welcher ein Mix aus Countrymusik und Rhythm and Blues ist. Den internationalen Durchbruch erreichte der Rock ’n‘ Roll 1954 mit Bill Haleys Rock Around the Clock. Dieser Song, sowie viele andere Rock ’n‘ Roll Lieder, sind an den afroamerikanischen Rhythm and Blues angelehnt. Die bekanntesten Rock ’n‘ Roll Musiker in den 1950ern waren Elvis Presley, James Brown, Bill Haley, Chuck Berry und Buddy Holly.
Der Unterschied von Rock ’n‘ Roll zu Rock
Rockmusik als eigene Musikform unterscheidet sich von Rock ’n‘ Roll hauptsächlich durch einen anderen Rhythmus. In der Rockmusik werden Achtelnoten binär, also nicht gerade, gespielt. Im Rock ’n‘ Roll sind die Achtelnoten hingegen zwischen den Beats etwas nach hinten versetzt, um einen sogenannten Shuffle-Rhythmus entstehen zu lassen, welcher aus der Musikrichtung des Jazz kommt.
Die 1960er Jahre
In den 60ern veränderte sich der Rock ’n‘ Roll stilistisch. Die wichtigsten Vertreter dieser Epoche sind die Beatles und die Rolling Stones. Bereits hier ist eine erste Aufspaltung der Rockgenres zu beobachten. So standen auf der einen Seite die Beatles mit ihren melodischen und harmonischen Songs der Beatmusik und auf der anderen Seite die Rolling Stones, welche tendenziell eher auf eine rauere Musik setzten. Der Song Satisfaction der Rolling Stones gilt als die eigentliche Geburtsstunde des Rock.
Skandalös und satanistisch
In ihrer Anfangszeit war die Rockmusik äußerst umstritten, da die Protagonisten mit ihren langen Haaren und der obszönen und lauten Musik als skandalös galten. Staatliche Institutionen drängten die Rock Szene zu weil in eine satanistische Ecke. Gerade hierdurch jedoch gelang es der Rockszene als rebellisch und revolutionär zu gelten, wodurch die Popularität anstieg.
Aufsplitterung der Genres
Ende der 60er Jahre stieg die Anzahl der bekannten Rockmusiker rasant an. Hierdurch splitterte sich die Musikrichtung immer weiter in viele untergeordnete Genres auf. Dies ging so weit, dass fast jede Band mit einem individuellen Sound ein komplett eigenes Genre für sich in Anspruch nahm. Die Musikindustrie förderte diese Vorgehensweise aus Marketinggründen.
Die 1970er Jahre
Die 70er waren hauptsächlich von den Genres des Artrock, des Glam Rock und Progressive Rock dominiert. Weiterhin etablierte sich aus dem Rock die Pop Szene. Die wichtigsten Vertreter waren Pink Floyd, Queen, David Bowie und Elton John. Weiterhin existierte die rebellische Szene, welche sich zum Hippietum abgrenzte. Hierzu gehörte die Bewegung des Punk, Heavy-Metal und Hard Rock. Gerade diese Richtungen schafften es auch weiterhin zu provozieren und Aufsehen zu erregen. Die wichtigsten Vertreter der skandalösen Szene waren die Sex Pistols, Black Sabbath, AC/DC und Kiss. Einen Mix aus Hippietum und rebellischer Szene wiesen beispielsweise Led Zeppelin, Deep Purple oder Aerosmith auf, welche hauptsächlich Bluesrock spielten.
Die 1980er Jahre
Die 80er Jahre waren hauptsächlich von sogenannten Pop-Metal-Bands geprägt. Hierunter fallen zum Beispiel Bon Jovi oder Europe, welche bedeutende Erfolge verbuchen konnten. Auch heute noch ist die Fangemeinde des 80er Jahre Rock groß. Der 80er Jahre Rock distanzierte sich stilistisch von den opulenten 70er Jahren und unterschied sich hierbei insbesondere darin, dass die Musik kühler und reduzierter wurde. So entstand ein Stil, der tendenziell eher dunkle und monotone Gesangsstimmen bevorzugte. Außerdem wurde der Synthpop von Bands wie Kraftwerk etabliert, welche viel mit synthetischen Klangerzeugern arbeiteten. Dies ist der Ursprung der Elektronischen Tankzmusik. Der Heavy Metal befand sich in den 80ern ebenfalls auf einem Hoch durch bekannte Bands wie Motörhead, Metallica oder Iron Maiden.
Die 1990er Jahre
Die Grunge-Band Nirvana verhalf der Rockmusik in den 90er Jahren zu einem erneuten Schub hin zur simpleren Rockmusik, nachdem die 80er Jahre so von digitalisierten Experimenten dominiert war. So prägte Nirvana hauptsächlich die Alternativ Szene in den 90er Jahren nachhaltig. Der Grunge war auf dem Vormarsch und Bands wie Pearl Jam und The Smashing Pumpkins erzielten große Erfolge. Die Band Guns N‘ Roses verbuchte trotz des Grunge Hypes der 90er Jahre mit der Use Your Illusion Tour große Erfolge und erregte weltweites Aufsehen. Somit dominierte der Grunge also nicht vollständig. Der Grunge verlor nach dem Tod des Lead-Sängers von Nirvana, Kurt Cobain, jedoch extrem an Popularität und entwickelte sich wieder zum Underground-Genre zurück.
Kombinationen aus verschiedenen Stilrichtungen
Anfang der 90er entwickelten sich zudem die ersten Crossover-Bands, zu welchen beispielsweise Rage Against the Machine und allem voran die bekannten Red Hot Chili Peppers gehörten. Der sogenannte „Skatepunk“ schaffte ein Bindeglied zwischen diversen Sportarten und Musik und verkörperte diesen Life Style.
Die Mitte der 90er war vor allem durch den sogenannten Britpop dominiert. Britische Bands kombinierten den Rock der 60er und 70er mit einzelnen Elementen des Shoegazing, Alternativ Rock und Madchester. Bands wie Blur, The Verve oder Oasis prägten die Rockmusik der 90er Jahre fortwährend.
Am Ende der 90er Jahre wurde wieder experimentiert und mehr mit elektronischer Musik vermischt. Hier fielen vor allem Radiohead, Nine Inch Nails oder Blur auf.
Die 2000er Jahre
Im neuen Jahrtausend machte vor allem eine Retrowelle einen Rundumschlag. Bands wie Kings of Leon, The White Stripes oder Franz Ferdinand fielen hierbei besonders auf. Hier wurde massig auf Elemente aus vergangenen Jahrzehnten zurückgegriffen. Der Punk wurde ebenfalls wiederbelebt und zeigte sich vor allem durch Bands wie Blink-182 oder Simple Plan. Als Crossover aus Metal und Hip-Hop etablierten sich vor allem Linkin Park, Crazy Town oder Limp Bizkit, welche zusammen mit Bands wie System of a Down, Korn, Papa Roach oder Slipknot das Genre des Nu Metal bildeten. Auch Muse wurde bekannt durch ihre Kombination aus Alternative-, Progressive und Hard-Rock vermischt mit Elektronic.
Alternative Rock ist kein Emo-Rock!
Das durch die breite Masse meist falsch titulierte „Emo-Genre“ war tatsächlich dem Alternative Rock zuzuordnen. Hierzu zählten Bands wie Billy Talent, Bullet for my Valentine oder 30 Seconds to Mars. Eine deutsche Band, welche ebenfalls irrtümlicherweise dem Emo-Genre zugerechnet wurde, war Tokio Hotel, welche sich eher als Pop-Rock-Band zeigte. Weitere Bands aus dem deutschsprachigen Raum, welche Erfolge am Anfang der 2000er verbuchen konnten, waren z. B. Silbermond oder Juli.
Klaus ist freischaffender Redakteur für Musikalisch24.de. Klaus ist professioneller Musiker und verdient sich etwas Nebenbei als Texter für die Musikbranche. Er schreibt regelmäßig Artikel für Musikportale, -Magazine und Blogs.