Die Dreadnought Westerngitarre – laute, helle Klänge

Als Dreadnought Westerngitarre bezeichnet man eine bestimmte Bauart von Westerngitarren. Diese sind größer als die meisten anderen Bauformen, was einen lauteren und oftmals helleren Klang hervorruft. Die große Bauart hat zudem den Vorteil, dass sich Höhen und Tiefen optimaler verteilen und nicht etwa ineinander verschwimmen.

Erfunden wurde die Westerngitarrenbauform Dreadnought zu Beginn des 20. Jahrhundert vom Hersteller C.F. Martin & Company (besser bekannt als Martin). Die Dreadnought Bauform erhielt ihren Namen vom Kriegsschriff HMS Dreadnought der Royal Navy, an dessen Form die Bauart stellenweise erinnert (breite Schultern, die zur Mitte hin schmaler werden und dann in ein weitläufiges Ende münden).

Dreadnought Westerngitarren im Überblick

Entstehung der Dreadnought

Der nach New York ausgewanderte Instrumentenbauer C. F. Martin aus Markneukirchen entwarf das X-Bracing unter der Decke der Gitarre um deren Klangfülle zu steigern. Dabei werden unter der Decke, unter dem Schallloch zwei gekreuzte Holzleisten angebracht um dem starken Zug der Stahlsaiten entgegenzuwirken und die Decke zu stabilisieren. 1917 brachte er seine erste Dreadnought mit 12 Bünden auf den Markt. Um 1930 gab es sie dann auch mit 14 Bünden. Die Dreadnought ist sozusagen die Ur-Form der Westerngitarre. Sie ist benannt nach dem damals größten Schlachtschiff und ihr Name bedeutet soviel wie „fürchtenichts“.

Bauform und Tonumfang

Sie besitzt einen relativ großen Korpus mit geraden Schultern am Halsansatz. Der Body hat einen großen Durchmesser und die Taille ist relativ schmal. Es gibt Sie natürlich auch mit Cutaway. Die Bauform bewirkte den größten Unterschied zu den damals herkömmlichen Gitarren, sie war dadurch nämlich sehr laut.

Der Sound ist geprägt durch seine starken Bässe und die unglaubliche Transparenz. Da Sie sich besonders fürs Flatpicking eignet (Flat-Pick= Plektrum) schätzen Sie vor allem Bluegrass-, Blues-und Folkmusiker. Zarte und feine Töne sind nicht so stark bei ihr wie beispielsweise das Strumming. Das bezeichnet angeschlagen gespielte Akkorde.

Bekannte Modelle der Dreadnought

Sehr berühmt sind aus dem Hause Martin die Modelle D-18 und D-28. Es gibt natürlich noch mehr Korpusformen als diese beiden. Denn mit den D-1 und D-2 fing alles an. Das D beschreibt die Bodyform und die Zahlen die jeweiligen verarbeiteten Materialien und den Stil. Sie alle haben eckige Schultern.
Das Haus Gibson zog mit seiner J nach, J meint Jumbo was allerdings nichts mit einer Jumboform zu tun hat. Hier haben die Gitarren runde Schultern. Ebenfalls legendär ist Gibsons Hummingbird Modell mit geraden Schultern.

Klangliche Eigenschaften der Dreadnought Westerngitarre

Hauptmerkmal für den Klang einer Dreadnought Westerngitarre ist der Tonumfang. Durch die entstehenden Schwingungen der Saiten werden Schallwellen abgesondert, die sich im Korpus einer Dreadnought Gitarre aufgrund ihrer Größe besser verteilen, als bei anderen Bauformen. Das hat zur Folge, dass Höhen und Tiefen nicht ineinander untergehen und dadurch ein besonders ausgeprägtes Klangbild entsteht.

Dreadnought Modelle werden aufgrund ihrer Größe – und der dementsprechenden Lautstärke – auch besonders gerne auf Unplugged Konzerten verwendet. Selbst ohne Verstärker ist es möglich, ganze Räume mit einer guten Dreadnought Gitarre zu beschallen. Ob man sich für eine Dreadnought Westerngitarre entscheidet, hängt vor allem von den persönlichen Präferenzen ab. Wer sich unsicher ist, sollte mehrere verschiedene Instrumente probeweise spielen.

Technische Merkmale einer Dreadnought Westerngitarre

Die Westerngitarrenbauform Dreadnought weist zwei recht breite Schultern auf – sprich, der Teil des Korpus oberhalb des Schalllochs. Darunter wird die Gitarre nur leicht schmaler, ehe sie unterhalb des Schalllochs umso breiter verläuft. Der Hals einer Dreadnought Gitarre wird in den meisten Fällen so angesetzt, dass das Griffbrett am 14. Bund auf den Korpus trifft. Selbst ohne Cutaway ist es so möglich, auch in niedrigeren Lagen problemlos zu spielen.

Die besten Dreadnought Modelle

Als Erfinder der Bauform gilt Martin natürlich auch als einer der besten Konstrukteure von Dreadnought Gitarren. Beispielsweise gilt die Martin D-15 ME als eine der besten Westerngitarren in Dreadnought Bauform weltweit. Boden, Zargen und sogar Decke wurden aus massivem Mahagoni gefertigt, was durch ein Griffbrett aus ostindischem Palisander ergänzt wird.

Die hochwertigen Hölzer wurden in einer ansprechenden, bräunlichen Farbe lackiert. Auch fertigt der Hersteller Taylor einige erfolgreiche Dreadnought Gitarren an, wie etwa die Taylor 810CE. Was dieses Modell auszeichnet, ist vor allem das aus Ebenholz bestehende Griffbrett, sowie die individuell angefertigten Inlays auf dem Mahagoni-Hals. Auf dem Boden und den Zargen aus Palisander liegt eine Decke aus Sitka-Fichte. Für besonders leichte Spielbarkeit wurde zudem ein Cutaway eingeformt. Als ein weiterer erfolgreicher Hersteller gilt die Marke Gibson.

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Mit der Gibson Hummingbird fertigten die Konstrukteure eine der beliebtesten Dreadnought Gitarren aller Zeiten an: Boden und Zargen aus Mahagoni münden in einen Hals des gleichen Materials, der mit einem hochwertigen Palisander-Griffbrett bestückt ist. Ein Custom-Design-Pickguard ziert derweil den Korpus der Gibson Westerngitarre und trägt somit maßgeblich zum Schutz und auch zur Optik der Gitarre bei.

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