Eine 6-fache Besaitung gilt als Standard bei sämtlichen Gitarren-Formen (außer Bassgitarren). Sowohl Konzert-, als auch Western- und E-Gitarren sind in der Regel mit 6 Saiten ausgestattet, welche von Brücke über Sattel bis hin zur Stimmmechanik verlaufen. Jede Saite hat einen anderen Klang und wird mit einem anderen Ton gestimmt, daher gilt: Je mehr Saiten eine Gitarre hat, desto umfangreicher ist der Klang. Es gibt daher auch Modelle mit bis zu 12 Saiten, während sich auch die 7-saitigen Westerngitarren auf dem Markt etabliert haben.
Inhaltsverzeichnis
Kulturelle Aspekte 7-saitiger Gitarren
Einige Westerngitarren werden mit 7 Saiten ausgestattet, um den Hersteller oder das Herstellungsland zu repräsentieren. So werden vorrangig brasilianische Modelle oftmals mit 7 Saiten ausgestattet, damit Gitarren-Kenner sofort wissen, woher jenes Modell stammt. Auch bei russischen Herstellern findet die 7-fache Besaitung häufige Anwendung.
Was macht den Unterschied?
7-saitige Gitarren sind meist schwerer zu spielen, da vor allem Anfänger nicht auf die zusätzliche Saite vorbereitet sind und diese beim Greifen und Anschlagen oftmals nicht bedenken. Der Tonumfang kann durch eine 7. Saite jedoch deutlich verbessert werden. Wird ein einfacher Akkord auf einer 7-saitigen Gitarre angeschlagen, klingt dieser in der Regel voller und heller als ein Akkord auf einer 6-saitigen Gitarre. Dies gilt inbesondere bei Barré Akkorden – also Griffe, bei denen der Zeigefinger sämtliche Saiten gleichzeitig herunterdrückt. Dadurch ist eine 7-saitige Gitarre jedoch logischerweise schwerer zu spielen.
Was eignet sich für wen?
Für die meisten Anfänger eignen sich 6-saitige Gitarren grundsätzlich besser. Das Spielen auf solchen Modellen ist deutlich einfacher, sowohl an der Greif- als auch an der Schlaghand. 7-saitige Westerngitarren empfehlen sich daher nur für Fortgeschrittene, Semi-Profis oder sogar Experten, da durch die zusätzliche Saite auch eine zusätzliche Herausforderung entsteht. 7-saitige Gitarren finden häufige Anwendung in der Country- oder Folk-Musik, da der größere Tonumfang hier maßgeblich zur Qualität der Songs beitragen kann.
Zudem stellt die Meisterung einer 7-saitigen Gitarre einen großen Meilenstein für Fingerpicker dar, die durch die zusätzliche Saite eine erweiterte Möglichkeit an spielbaren Tönen erhalten. Beim Fingerpicking bekommt in der Regel jeder Finger der Schlaghand eine Saite zugewiesen; Zumeist spielt der Daumen die dicke E- und A-Saite an, der Zeigefinger die D-, der Mittelfinger die G-, der Ringfinger die H und der kleine Finger die dünne E-Saite. Durch die zusätzliche 7. Saite entsteht also vor allem beim Fingerpicking eine große Herausforderung, da einer der Finger nun zwischen zwei Saiten wechseln muss. Daher empfehlen sich 7-saitige Gitarren nicht für Anfänger.
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Klaus ist freischaffender Redakteur für Musikalisch24.de. Klaus ist professioneller Musiker und verdient sich etwas Nebenbei als Texter für die Musikbranche. Er schreibt regelmäßig Artikel für Musikportale, -Magazine und Blogs.