Das Bassetthorn ist in Deutschland kaum bekannt. Es ähnelt der Klarinette und besteht ebenfalls aus fünf grundlegenden Bauteilen. Während bei der Klarinette jedoch die so genannte Birne eines der Hauptbestandteile ist, welche das Mundstück mit dem Oberstück verbindet, nennt sich dieses Bauteil beim Bassetthorn schlicht und einfach „S-Bogen“.
Die ersten Bassetthörner wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut. Zu Anfang hatte man jedoch Probleme, eine ausreichend lange Luftsäule für die tiefe Tonlage des Instruments herzustellen. Daher wurden die ersten Bassetthörner in Halbkreis-Form gebaut, später gab es Modelle mit weiteren Verlängerungen, die teilweise kunstvoll am unteren Ende des Instruments angebracht waren.
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Merkmale des Bassethorns
Die klassische abgewinkelte Form, wie man sie heute vom Bassetthorn kennt, wurde erst einige Jahrzehnte später eingeführt. Anfang des 19. Jahrhunderts korrigierte man die Form nochmals, fortan erhielt das Bassetthorn eine kleinere, gestreckte Bauform. Zu dieser Zeit hielt es in vielen Orchestern in der ganzen Welt Einzug, konnte sich dort aber nicht lange behaupten. Insbesondere die neue Bassklarinette machte ihm das Leben schwer, mit ihr ließen sich lautere Töne erzeugen, was insbesondere innerhalb eines Orchesters von großer Wichtigkeit war.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geriet das Bassetthorn aus den genannten Gründen fast komplett in Vergessenheit, es war in dieser Zeit als altmodisches Instrument verschrien und daher nicht besonders beliebt. Lediglich der Komponist Richard Strauß setzte es noch sehr gerne insbesondere für seine romantischen Stücke aufgrund seines unverwechselbaren Klangbildes ein.
Als gegen Ende des 20. Jahrhunderts die Aufführungen historischer Musikstücke wieder regelrecht in Mode kamen, besann man sich auch zurück auf das Bassetthorn. Fortan wurde es wieder öfter verwendet, teilweise auch mit neuen Formen und Ideen weiterentwickelt. Heute wird es insbesondere in der klassischen Musik eingesetzt, zum Beispiel in der orchestralen Umsetzung der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart. Das Bassetthorn soll eines der Lieblingsinstrumente dieses großen und weltbekannten Künstlers gewesen sein. Aber auch andere bekannte Komponisten wie Bartholdy oder der bereits erwähnte Richard Strauss setzten es mit Vorliebe für ihre Werke ein.
Wie klingt eine Bassethorn?
Du interessierst dich für klassische Musik und alte Instrumente und bist neugierig geworden, wie das Bassethorn wohl klingen mag? Dann sieh dir das folgende Video an und du bekommst einen Eindruck vom Klang.
Noten für Bassethörner
Klaus ist freischaffender Redakteur für Musikalisch24.de. Klaus ist professioneller Musiker und verdient sich etwas Nebenbei als Texter für die Musikbranche. Er schreibt regelmäßig Artikel für Musikportale, -Magazine und Blogs.