Einhandflöte

Eine Flöte kennt man sich in der Regel dergestalt, dass sie mit beiden Händen während des Spiels mit dem Mund gehalten beziehungsweise betätigt wird. Es gibt jedoch über diese klassische Flöte hinaus das Modell einer einfachen Flöte, welche grundsätzlich nur mit den Fingern einer Hand gespielt wird. Die andere Hand des Spielers bleibt frei, und kann beispielsweise ein Rhythmusinstrument betätigen.

Bei der Einhandflöte handelt es sich um ein sehr kompaktes Instrument, das entweder mit allen fünf Fingern einer Hand, oder nur mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger gespielt wird. Sie verfügt über drei Fingerlöcher, die dazu dienen, die einzelnen Lücken zwischen den Naturtönen durch eine Art Ventilsystem auszufüllen.

Grundsätzlich nutzt die Einhandflöte die Obertöne ab der Oktave. Bei Modellen, die mit allen Fingern gespielt werden, nutzt die Flöte allerdings auch neben der Grundoktave die zweite Oktave. Solche Modelle sind insbesondere in den Ländern Südeuropas verbreitet, z. B. in Katalonien, im Baskenland, in Südfrankreich oder im gesamten südspanischen Raum. Das Modell einer einfachen Flöte mit fünf Grifflöchern weist also einen wesentlich größeren Tonumfang auf.

Geschichte der Einhandflöte

Besonders bekannt ist die Einhandflöte aus Katalonien, wo sie als Flabiol bezeichnet wird. Sie ist das klassische Instrument der Spiel- und Fahrensleute, wird aber auch bei den Hirten seit vielen Jahrhunderten eingesetzt. Gefertigt wird diese Art Pfeife ursprünglich aus Schilfrohr oder dem Holz des Buchsbaums, heute werden sie zumeist aus hochwertigerem und haltbarerem Ebenholz gefertigt. Neben den einfachen Modellen mit fünf Grifflöchern gibt es auch Modelle, die mit einer Klappenmechanik versehen sind. Die Länge eines Flabiols beträgt circa 20 bis 25 cm.

Es hat sich eingebürgert, dass der Spieler die Einhandpfeife mit der linken Hand hält, und mit der rechten Hand gleichzeitig ein Rhythmusinstrument spielt. In Katalonien handelt es sich dabei um das so genannte Tambori.

Wie klingt eine Einhandflöte?